WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Sport
  3. Fußball
  4. Bundesliga
  5. Borussia Dortmund
  6. BVB: Arroganz-Vorwurf von Kehl – Dortmunds Auftritt erhöht Druck auf Terzic

Borussia Dortmund Unruhe in Dortmund

Arroganz-Vorwurf von Kehl – BVB-Auftritt erhöht den Druck auf Terzic

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Auch wenn Borussia Dortmund noch ungeschlagen ist: Die schwache Vorstellung beim Remis in Wolfsburg macht Sportdirektor Sebastian Kehl zornig. Es nährt auch Zweifel, ob Trainer Edin Terzic die Probleme schnell genug in den Griff bekommt.

Gregor Kobel führte den Ball. Er sah, dass sich der Raum vor ihm öffnete - doch gerade als der Torhüter von Borussia Dortmund den Ball spielen wollte, rannten Ordner auf den Rasen. Das Spiel wurde unterbrochen. Wieder einmal. Kobel wurde sauer, er schimpfte und fluchte.

Diese Szene aus der völlig zerfahrenen Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und dem BVB steht exemplarisch für die Situation und die Stimmungslage beim Vizemeister. Es gelingt den Spielern von Edin Terzic aus unterschiedlichen Gründen einfach nicht, in den Fluss zu kommen. Dies hatte am Samstag natürlich auch mit den Folgen der Fan-Proteste zu tun, die beim 1:1 (1:0) der Dortmunder besonders gravierend waren. Gleich siebenmal musste die Partie insgesamt unterbrochen werden.

Doch das allein war nicht der Grund, dass der BVB vor allem spielerisch auf der Stelle tritt. Das Team spielt, auch wenn es 2024 noch ungeschlagen ist, fast schon seit Monaten unter seinen Möglichkeiten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Sebastian Kehl sieht „zu viel Hacke, zu viel Spitze“

Eine solche Ausnahme hatte es in der Vorwoche gegeben. Da war der SC Freiburg mit 3:0 geschlagen worden. Anschließend hatten sowohl die Spieler als auch die Verantwortlichen erklärt, dass nun endlich zu sehen sei, wohin man sich entwickeln wolle: zu einer Mannschaft, die sauber und zielstrebig hinten herausspielt, die den Gegner dominiert und sich viele Torchancen erarbeitet. Endlich konnten die Inhalte, die Terzic und seine Co-Trainer Nuri Sahin und Sven Bender den Profis in wochenlanger Trainingsarbeit zu vermitteln versucht haben, mal vollumfänglich umgesetzt werden.

„Vor einer Woche sind wir noch hochgelobt worden. Es ist nicht alles schlecht“, sagte Abwehrspieler Nico Schlotterbeck deshalb, als er gebeten wurden, den aktuellen Entwicklungsstand zu bewerten. Das klang beschwichtigend. Motto: alles halb so wild. Es hakt zwar noch ein wenig, aber wir sind grundsätzlich auf dem richtigen Weg.

Lesen Sie auch

Diese Einschätzung wird jedoch von immer weniger Begleitern des BVB geteilt. Die Fans, die mit nach Wolfsburg gekommen waren, verlieren zunehmend die Geduld. Sportdirektor Sebastian Kehl, in der Regel dafür bekannt, seine Worte sehr vorsichtig zu wählen, zählte die Spieler öffentlich an. „Man muss der Mannschaft ein Stück weit vorwerfen, dass wir in manchen Phasen das Spiel nicht weiter kontrolliert haben, dass wir auch arrogant gespielt haben, teilweise nicht konsequent genug im Zweikampf waren“, sagte er. Zu viel „Hacke, zu viel Spitze“ habe er gesehen – zu wenig Engagement und taktische Disziplin. Dabei hatte Terzic dies in den vergangenen Wochen immer wieder eingefordert.

Langfristige Zukunft von Edin Terzic nicht geklärt

Die Bestandsaufnahme ist ernüchternd – selbst wenn die nackten Ergebnisse den Eindruck zu vermitteln scheinen, der BVB hätte sich stabilisiert. Mit vier Siegen und zwei Unentschieden konnte im Kampf um die Qualifikation für die Champions League sogar ein wenig Boden gutgemacht werden. Doch eine Linie ist immer noch nicht zu erkennen. „Zu passiv“ würde das Team agieren, räumte Terzic ein: „Wir haben es nicht geschafft, aus den vielen Ballbesitzphasen Torchancen herauszuspielen, im letzten Drittel gefährlich zu werden.“

Dabei war es das erklärte Ziel gewesen, die Mannschaft, die bereits ein enttäuschende erste Saisonhälfte hinter sich hat, bis zum Beginn der englischen Wochen mit dem Hinspiel im Achtelfinale der Königsklasse in Eindhoven (Dienstag, 21 Uhr/Amazon Prime) in die Spur zu bringen. Das ist – abgesehen von einer gewissen Verbesserung des Defensivverhaltens – noch nicht gelungen. Der BVB spielt teilweise fantasielos und hat nach wie vor unübersehbare Schwächen im Aufbau.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Instagram
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

In der Verantwortung dafür steht Terzic, über dessen langfristige Zukunft es bereits gegen Ende der Hinrunde Spekulationen gegeben hatte. Bekommt es der 41-Jährige, ähnlich wie der vergangenen Saison, als der BVB ebenfalls eine schwache Hinrunde gespielt hatte, noch einmal hin, die Kurve zu kriegen? Kehl und vor allem Watzke kamen nach ihrer Analyse zu Beginn der Winterpause zu dem Schluss: Ja, aber möglicherweise nicht allein. Terzic bekam mit Nuri Sahin und Sven Bender zwei neue Co-Trainer an die Seite gestellt.

BVB trifft in Eindhoven auf Ex-Trainer Peter Bosz

Anzeige

Die Zweifel, ob die Mannschaft den kommenden Herausforderungen gewachsen ist, haben nach dem Auftritt in Wolfsburg jedoch zugenommen. Denn im Gegensatz zu den meisten Gegnern der vergangenen Wochen, die fast alle aus der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga kamen, wartet mit Eindhoven eine echte Prüfung.

Peter Bosz war 24 Spiele lang Trainer von Borussia Dortmund
Peter Bosz war 24 Spiele lang Trainer von Borussia Dortmund
Quelle: picture alliance/DPPI media/Broer van den Boom

Die PSV ist mit 62 Punkten aus 22 Ligaspielen noch ungeschlagen. In der Champions League-Vorrunde hatte es für das Team des ehemaligen BVB-Trainers Peter Bosz nur eine Niederlage gegeben. Die auf Pressing ausgerichtete Spielweise der Niederländer ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was den Dortmundern liegt.

„Wir wissen, dass Eindhoven eine sehr starke Mannschaft ist“, sagte Kehl. Er erwarte „vollen Einsatz, volle Fokussierung und dass jeder einzelne eine richtig gute Leistung zeigt“, sagte er. Davon jedoch waren die Dortmunder am Samstag weit entfernt.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema