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Wirtschaft Gütersloh

Miele baut Waschmaschinen künftig in Polen und streicht weltweit 2000 Stellen

Gütersloh in Nordrhein-Westfalen: Stammsitz des Haushaltsgeräte-Herstellers Miele Gütersloh in Nordrhein-Westfalen: Stammsitz des Haushaltsgeräte-Herstellers Miele
Gütersloh in Nordrhein-Westfalen: Stammsitz des Haushaltsgeräte-Herstellers Miele
Quelle: dpa/Friso Gentsch
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Miele hat in den Corona-Jahren Rekordumsätze verbucht, will nun aber Kosten senken, weil der Umsatz stark gesunken sei. Das Familienunternehmen streicht Stellen – und verlagert die Montage von Waschmaschinen nach Polen.

Der Haushaltsgeräte-Hersteller Miele reagiert auf einen Einbruch bei der Nachfrage seiner Produkte und drastische Preissteigerungen. Weltweit sollen rund 2000 Stellen wegfallen und 700 an andere Standorte verlagert werden, wie das Familienunternehmen am Dienstag in Gütersloh mitteilte. Zuvor hatte das Management die Belegschaft über die Pläne informiert.

Miele wird von zwei Inhaberstämmen geführt. An der Spitze stehen der 55-jährige Markus Miele und der 66 Jahre alte Reinhard Zinkann. Bis 2026 will Miele mit dem angekündigten Kostensenkungs- und Wachstumsprogramm rund 500 Millionen Euro einsparen, wie es in der Mitteilung heißt.

Miele hatte in der Corona-Pandemie von einer starken Nachfrage nach Haushaltsgeräten profitiert. 2022 stieg der Umsatz um 12,2 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro, so viel wie noch nie in der Firmengeschichte. Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor. Miele spricht von einem weltweit rückläufigen Geschäft. Besonders die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekrieges haben sich laut Mitteilung ausgewirkt. Das Premiumsegment sei stark betroffen. Nach vorläufigen Zahlen sei der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um rund neun Prozent zurückgegangen. Die verkauften Stückzahlen gingen im Vorjahresvergleich um rund 18 Prozent zurück. Eine baldige Erholung der Märkte sei nicht in Sicht.

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„Was wir derzeit erleben, ist keine vorübergehende Konjunkturdelle, sondern eine nachhaltige Veränderung der für uns relevanten Rahmenbedingungen, auf die wir uns einstellen müssen“, teilte die Geschäftsleitung in einer internen Information an Mitarbeiter mit. 2000 Stellen sollen gestrichen und etwa 700 verlagert werden. So sollen ab 2027 alle Haushalts-Waschmaschinen im polnischen Werk in Ksawerów montiert werden.

Die IG Metall äußerte Kritik an den Plänen. Das Unternehmen rücke von seinem Markenversprechen ab und setze jetzt offenbar auf billiger statt besser, sagte der nordrhein-westfälische Bezirksleiter Knut Giesler laut Mitteilung. Zwar sei die Marktsituation für Miele derzeit angespannt. Nach den Rekordjahren 2020 bis 2022 gebe es aber keinen Grund, beim ersten Gegenwind zu solchen Maßnahmen zu greifen.

In diesem Jahr feiert die Firma Jubiläum: Gegründet wurde Miele vor 125 Jahren. Der Konzern hat weltweit rund 23.000 Beschäftigte, etwa die Hälfte davon in Deutschland. In Gütersloh arbeiten etwa 5600 Menschen.

dpa/jag

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