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Wissenschaft Temperaturrekord

Wie El Niño den Frühling beeinflusst

Kirschblüte im Münchner Olympiapark am 22. März 2024 Kirschblüte im Münchner Olympiapark am 22. März 2024
Kirschblüte im Münchner Olympiapark am 22. März 2024
Quelle: dpa/Sven Hoppe
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Seit Juni vergangenen Jahres brachte jeder Monat einen neuen globalen Wärmerekord. Auch der März 2024 war wärmer als jeder andere zuvor. Wissenschaftler erklären, welchen Einfluss ein bekanntes Wetterphänomen darauf hat.

Rekorde in Serie: Zum zehnten Mal in Folge ist ein Monat im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten am wärmsten ausgefallen. Auch der März war nach Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus weltweit wärmer als jeder vorherige März seit Aufzeichnungsbeginn. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar.

„Der März 2024 setzt die Reihe der Klimarekorde fort, die sowohl für die Luft- als auch für die Meeresoberflächentemperaturen gebrochen werden, mit dem zehnten Rekordmonat in Folge“, erklärte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess. „Wir hatten Rekordmonate, die noch ungewöhnlicher waren“, sagte Burgess und verwies auf den Februar 2024 und den September 2023. Aber der Weg gehe „nicht in die richtige Richtung“.

Die Lufttemperatur an der Erdoberfläche habe im März durchschnittlich 14,14 Grad betragen, teilte der Dienst am Dienstag mit. Das seien 0,73 Grad mehr als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und 0,10 Grad mehr als im bisher wärmsten gemessenen März im Jahr 2016.

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Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900, dem vorindustriellen Referenzzeitraum, war der Monat 1,68 Grad wärmer, wie es weiter hieß. Die globale Durchschnittstemperatur für die vergangenen zwölf Monate (April 2023 bis März 2024) ist die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt 1,58 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Das heißt aber noch nicht, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.

Der Einfluss von El Niño

Seit Juni vergangenen Jahres brach die Erde jeden Monat Wärmerekorde, wozu Hitzewellen in weiten Teilen der Weltmeere beitrugen. Wissenschaftler erklären, dass die rekordverdächtige Wärme in dieser Zeit nicht völlig überraschend gewesen sei. Grund sei ein starker El Niño, ein Wetterphänomen, das den zentralen Pazifik erwärmt und die globalen Wettermuster verändert.

Im März betrug die globale Meeresoberflächentemperatur durchschnittlich 21,07 Grad, das war der höchste jemals gemessene Monatswert. „Wir brauchen ehrgeizigere globale Maßnahmen, um sicherzustellen, dass wir so schnell wie möglich zum Netto-Nullpunkt gelangen“, sagte Burgess.

Aber die Kombination mit den nicht natürlichen Hitzewellen auf dem Meer hat diese Rekorde so atemberaubend gemacht“, sagte Jennifer Francis, Wissenschaftlerin am Woodwell Climate Research Center. Mit dem Abklingen von El Niño dürfte die Spanne, um die die globalen Durchschnittstemperaturen jeden Monat übertroffen werden, kleiner werden, erklärte sie.

Klimawissenschaftler führen den größten Teil der Rekordhitze allerdings auf den vom Menschen verursachten Klimawandel durch Kohlendioxid- und Methanemissionen zurück, die bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas entstehen.

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Dieser Weg werde sich erst ändern, wenn die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter ansteige, sagte Francis. „Das heißt, wir müssen so schnell wie möglich aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen, die Abholzung stoppen und unsere Nahrungsmittel nachhaltiger anbauen.“ Bis dahin müsse man mit weiteren Rekorden rechnen.

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Im Pariser Klimaabkommen von 2015 setzte sich die Welt das Ziel, die Erwärmung der Erde im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad Celsius oder darunter zu begrenzen. Die Temperaturdaten von Copernicus werden monatlich erhoben und verwenden ein etwas anderes Messsystem als der Pariser Schwellenwert, der über Jahrzehnte gemittelt wird.

dpa, AP, sk

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