Hongkong liegt jetzt in Polen. Zumindest, wenn es nach den Einwohnern Warschaus geht. Sie nennen ein gigantisches Wohnprojekt im Stadtteil Wola, westlich des Stadtzentrums, schlicht „warszawski Hongkong“. Wegen der dichten Bebauung auf einem verhältnismäßig kleinen Grundstück an einer Straßenkreuzung, der schwindelerregenden Höhe der Gebäude und der winzigen Fläche der Wohnungen erinnert der Bliska Wola Tower, wie der Komplex eigentlich heißt, die Warschauer an die asiatische Millionenmetropole. „Hongkong“ ist ein Ausnahmekoloss.
Warschau gehört zu den dynamischsten Ballungszentren Europas. Der Ukraine-Krieg hat diese Entwicklung verstärkt: Nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Diplomaten und andere Expats brauchen Wohnungen. Die werden deshalb immer kleiner. Doch das Phänomen hat auch Vorteile.