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Baugewerbe

Firmen bekamen weniger lukrative Aufträge

Veröffentlicht am 15.03.2024Lesedauer: 2 Minuten
Bauwirtschaft
In der Baubranche lief es in Hamburg und Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr längst nicht mehr so gut wie noch 2022Quelle: dpa/Bernd Weißbrod

Die Krise am Bau lässt sich inzwischen auch in der Statistik ablesen. Für 2023 zeigen die Zahlen des Statistikamts Nord zu den Aufträgen zum Teil deutlich nach unten. Besonders betroffen ist ein Bereich. Besserung ist nicht in Sicht – eher im Gegenteil.

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Die Firmen des Bauhauptgewerbes in Hamburg haben im vergangenen Jahr Aufträge im Wert von rund 2,4 Milliarden Euro und damit etwas weniger als 2022 erhalten. Das Statistikamt Nord bezifferte den Rückgang am Freitag auf zwei Prozent. Hätte die Inflation die Preise nicht so stark verteuert, läge das Minus sogar bei 8,4 Prozent.

Gegen den Trend sei im Wohnungsbau der Wert der Aufträge – ohne Berücksichtigung der Inflation – um knapp sechs Prozent gestiegen. Im Tiefbau ging es dagegen nach Angaben der Statistiker um zwölf Prozent bergab. Vor allem der öffentliche Tiefbau, etwa Arbeiten an Brücken und Schienen, sei nicht so stark wie im Vorjahr gewesen und habe ein Minus von 18 Prozent verzeichnet. So sank der Wert der Aufträge auf rund 470 Millionen Euro.

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Der Umsatz, also die Zahlungen für abgearbeitete Aufträge, stieg 2023 im Vergleich zu 2022 nach Angaben der Statistiker um 7,5 Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro. Nach Abzug der Inflation liege das Plus noch bei 1,2 Prozent. Großer Verlierer sei dabei jedoch der Wohnungsbau, der einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 14,7 Prozent verkraften müsse.

Bei den Hoch- und Tiefbauern, Dachdeckern und Zimmerer in Schleswig-Holstein sah es im vergangenen Jahr deutlich düsterer aus. Sie bekamen laut Statistikamt Nord erheblich weniger Aufträge als 2022. Das Volumen der neuen Aufträge ging um sechs Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück. Preisbereinigt ergab sich sogar ein Minus von 13,2 Prozent. Am schlechtesten lief es demnach im Wohnungsbau, wo der Wert der Auftragseingänge binnen Jahresfrist preisbereinigt um 23,4 Prozent einbrach.

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2023 erwirtschafteten die Betriebe des Bauhauptgewerbes laut Mitteilung Umsätze in Höhe von knapp 3,6 Milliarden Euro. Das entsprach etwa dem Niveau des Vorjahres. Nach Abzug der Inflation betrug der Rückgang jedoch gut sechs Prozent. Einen Umsatzanstieg gab es beim öffentlichen Hochbau mit plus 24,3 Prozent auf rund 190 Millionen Euro.

Bei allen Zahlen wiesen die Statistiker darauf hin, dass es sowohl bei der Auftragsentwicklung als auch beim Umsatz durch eine unregelmäßige Abrechnung sowie durch das Einwerben einzelner Großaufträge zu größeren Schwankungen kommen könne. Zudem werden in der Statistik nur größere Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern betrachtet.

In den kommenden Jahren könnten die Zahlen noch weiter sinken. Denn gerade im Wohnungsbau haben viele Investoren große Projekte auf Eis gelegt, wie zuletzt etwa der Verband der freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen BFW für Hamburg und Schleswig-Holstein bekannt gab.