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Kein Kleber mehr – „Letzte Generation“ sitzt auf Warschauer Brücke

Mit Wegwerfbecher in der Hand: Die sogenannte „Letzte Generation“ blockiert Berlins Warschauer Brücke Mit Wegwerfbecher in der Hand: Die sogenannte „Letzte Generation“ blockiert Berlins Warschauer Brücke
Mit Wegwerfbecher in der Hand: Die sogenannte „Letzte Generation“ blockiert Berlins Warschauer Brücke
Quelle: Getty Images/Omer Messinger
Demonstranten der Gruppe „Letzte Generation“ haben am Samstag die Warschauer Brücke in der Berliner City lahmgelegt. Sie stellten und setzten sich immer wieder auf beide Fahrspuren der Brücke in Friedrichshain-Kreuzberg. Sie hatten angekündigt, sich nicht mehr ankleben zu wollen.

Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben am Samstag in Berlin auf der Warschauer Brücke demonstriert. Die Polizei verzeichnete etwa 130 Teilnehmer am Mittag, während die Aktion noch lief, wie ein Sprecher sagte. Dem gegenüber standen 200 Polizeikräfte.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten riefen unter anderem „Power to the people“ („Macht dem Volke“). Sie stellten und setzten sich immer wieder auf beide Spuren der Straße auf der Brücke in Friedrichshain-Kreuzberg – und klebten sich nicht wie üblich auf die Straße.

Lina Johnsen, Sprecherin der Protestgruppe, sagte laut Mitteilung: „Wir richten uns mit unserem Protest direkt an unseren Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und fordern, dass er sich hinter unsere Erklärung stellt. Denn unsere Demokratie und Existenzen sind akut in Gefahr. Extremwetterereignisse, sinkendes Grundwasser und Ernteausfälle sind schon heute deutliche Warnsignale.“ Die Aktivisten bezeichneten die Aktion als „ungehorsame Versammlung“, die Teil einer neuen Strategie sei.

An der Aktion beteiligt Aktivisten von „Berlin vs. Amazon“

Laut Mitteilung hieß es weiter: „Zusätzlich werden Proteste an Orten stattfinden, an denen Ungerechtigkeit und Zerstörung besonders sichtbar werden und diejenigen konfrontiert, die für die aktuellen Krisen hauptverantwortlich sind.“ In der Nähe der Brücke ist etwa der Amazon Tower, an der Aktion teilgenommen haben den Angaben nach auch Aktivisten von „Berlin vs. Amazon“.

Für diesem Samstag waren von der Gruppe Demonstrationen in mehreren deutschen Städten angekündigt worden. Die Regierung müsse sich wieder der Klimakrise widmen, hieß es.

Unweit des Rügener Terminals für Flüssigerdgas hat die Polizei am Samstag eine Aktion der „Letzten Generation“ beendet. Über mehrere Stunden hatten rund 30 Menschen eine Fahrtrichtung einer Zufahrtsstraße mit einer Sitzblockade versperrt. Der Großteil der Teilnehmenden sei von Beamten schließlich von der Straße getragen worden, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Ein Teil der Gruppe habe die Straße freiwillig verlassen.

Den Verkehr stoppten die Demonstranten durch die Aktion trotzdem
Den Verkehr stoppten die Demonstranten durch die Aktion trotzdem
Quelle: Getty Images/Omer Messinger

Ein Sprecher der Letzten Generation hatte zuvor gesagt, das Terminal an Rügens Küste sei „die Spitze fossilen Wahnsinns“. Es brauche die Anlage nachweislich nicht, sagte er mit Verweis auf eine entsprechende Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Die Menschen vor Ort wollen es nicht. Die haben da auf allen erdenklichen Arten und Weisen dagegen protestiert, und es wird trotzdem einfach durchgesetzt.“ Das Terminal schade etwa dem Tourismus oder der Fischerei. „Das sorgt da natürlich für einen massiven Vertrauensverlust in die Politik.“

Die Klimagruppe „Letzte Generation“ plante für Samstagmittag in zehn deutschen Städten neue Straßenblockaden. Angekündigt sind Versammlungen in Bremen, Köln, Leipzig, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Regensburg und München. Bei diesen Aktionen sollen nach Angaben der Gruppe Menschenmengen Gehwege und Straßen besetzen. Sie sollen den Angaben zufolge „deutlich ungehorsamer“ sein als angemeldete Demonstrationen, aber „absolut friedlich“.

dpa/coh/wolf

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