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Verdi will mit Warnstreik am Donnerstag Flughäfen lahmlegen

Vergangene Woche bestreikten Beschäftigte für 30 Stunden die Mitteldeutsche Flughafen AG und damit die Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle Vergangene Woche bestreikten Beschäftigte für 30 Stunden die Mitteldeutsche Flughafen AG und damit die Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle
Vergangene Woche bestreikten Beschäftigte bereits für 30 Stunden die Mitteldeutsche Flughafen AG und damit die Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle
Quelle: dpa/Sebastian Willnow
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Nach dem Bahnverkehr sind nun die Flughäfen dran: Verdi hat rund 25.000 Beschäftigte in der Luftsicherheitsbranche zum Streik aufgerufen. Ohne ihre Kontrollen kommen weder Passagiere noch Crews zum Flugzeug.

Nach den Bahnkunden müssen nun die Flugpassagiere mit streikbedingten Ausfällen rechnen. Mit einem bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitskräfte könnte an diesem Donnerstag (1. Februar) der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Belegschaften der privaten Sicherheitsunternehmen an elf Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik aufrufen. Zuerst hatte der Hessische Rundfunk berichtet.

Gestreikt wird an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart. Ausnahmen sollen der Flughafen München und einige kleinere Flughäfen sein.

Die rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienste sind an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und Personal zumeist im Auftrag der Bundespolizei tätig. Ohne sie ist kein Zugang und damit auch kein Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen möglich. Daher dürfte der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmgelegt werden. Das Ausmaß der Flugabsagen war zunächst noch nicht bekannt. Am Dienstag liefen noch Verhandlungen zu Notdienstvereinbarungen.

Der Luftverkehrsbranchenverband BDL klagt schon länger über die hohen Kosten am Luftverkehrsstandort Deutschland. Der Verband kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft scharf: „Das Lahmlegen des Luftverkehrs in Deutschland durch einen Warnstreik der Luftsicherheitskräfte ist unangemessen. Es sollte stattdessen alles unternommen werden, um eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden oder im Wege einer Schlichtung“, erklärte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.

Bereits im März vergangenen Jahres hatte Verdi mit Streiks beim Sicherheitspersonal Flughäfen weitgehend lahmgelegt. Damals ging es um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die in den vergangenen Jahren deutliche Lohnsteigerungen durchgesetzt hatten. In der Zwischenzeit ist der Manteltarifvertrag unterschrieben worden. Jetzt geht es um die Vergütung.

Verhandlungen sind für kommende Woche geplant

Verdi fordert in dem Tarifkonflikt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine pauschale Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro und schnellere Zuschläge. Derzeit verdienen die Luftsicherheitsassistenten in der untersten Entgeltgruppe 20,60 Euro in der Stunde, was sich bei 160 Monatsarbeitsstunden auf ein Brutto-Gehalt von knapp 3300 Euro addiert. Dazu kommen noch Zuschläge für Nachtarbeit, Sonn- und Feiertage sowie Mehrarbeit. Die Forderung berücksichtige den Kaufkraftverlust durch die Inflation und beinhaltet einen Lohnzuwachs, erklärte Verdi zur Begründung.

Es gehe auch um die künftige Gewinnung von Fachkräften, mahnte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „Schon jetzt gibt es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die bereit sind, rund um die Uhr, an Wochenenden und an Feiertagen äußerst flexibel an den Flughäfen zu arbeiten – die Sicherheit im Luftverkehr ist nicht zum Nulltarif zu haben.“

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben für dieses Jahr vier Prozent und für das kommende Jahr drei Prozent mehr Geld angeboten. Zudem sollen Mehrarbeitszuschläge zu einem früheren Zeitpunkt gezahlt werden als bislang. Die Forderungen der Verdi summierten sich auf 250 Millionen Euro zusätzliche Kosten allein im laufenden Jahr, sagte eine BDLS-Sprecherin. Anders als von der Gewerkschaft Verdi sei aber nicht jede Lohnerhöhung über die Luftsicherheitsgebühren refinanzierbar.

Für die weiteren Verhandlungen sind bereits zwei Runden für den 6./7. und 21./22. Februar vereinbart. Eine ursprünglich für diesen Februar von der Bundesregierung geplante Erhöhung des maximalen Gebührensatzes von 10 auf 15 Euro pro Passagier ist kürzlich im Bundesrat steckengeblieben. Die Länderkammer wies auf die hohe Kostenbelastung des Luftverkehrs in Deutschland hin und will die Erhöhung auf das Jahr 2025 verschieben.

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dpa/Reuters/jag/tba

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