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OECD halbiert Wachstumsprognose für Deutschland

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Der russische Einmarsch in die Ukraine hat zu einer Verteuerung von Energie geführt. Diese beeinträchtige die Produktion in energieintensiven Industrien noch immer
Quelle: dpa/Daniel Bockwoldt
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Energieintensive Industrie und ein hausgemachtes Problem: Deutschland hinkt im internationalen Vergleich beim Wachstum hinterher. Begründet wird dies unter anderem mit der energieintensiven Industrie, die in der deutschen Wirtschaft ein größeres Gewicht. Auch für 2025 sieht die Prognose mau aus.

Die deutsche Wirtschaft hinkt nach Prognose der Industriestaaten-Organisation OECD auch in diesem Jahr beim Wachstum international hinterher. Sie halbierte am Montag ihre Prognose für den Anstieg des Bruttoinlandsproduktes auf 0,3 Prozent, nachdem es im vergangenen Jahr sogar leicht geschrumpft ist. Den anderen großen Euro-Ländern Frankreich (0,6 Prozent), Italien (0,7 Prozent) und Spanien (1,5 Prozent) wird ein deutlich besseres Abschneiden zugetraut.

Auch andere Industrienationen wie die USA (2,6 Prozent) oder Großbritannien (0,7 Prozent) dürften sich besser schlagen, so die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Nur Argentinien soll merklich schlechter abschneiden (-2,3 Prozent). Für 2025 senkte die OECD ihre Prognose für Deutschland von 1,2 auf 1,1 Prozent, womit sie erneut unter dem Schnitt der Euro-Zone von 1,3 Prozent bliebe.

„Dies liegt vor allem daran, dass die energieintensive Industrie ein größeres Gewicht in der deutschen Wirtschaft hat als in anderen Ländern der Euro-Zone“, erklärte OECD-Expertin Isabell Koske das erwartete schwache Abschneiden von Europas größer Volkswirtschaft. „Die Abhängigkeit von russischen Energieimporten war in Deutschland größer als zum Beispiel in Frankreich.“ Das habe nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zu einer stärkeren Verteuerung von Energie in Deutschland geführt. Diese beeinträchtige die Produktion in energieintensiven Industrien noch immer.

„Zudem hat die Haushaltskrise die Unsicherheit für die Unternehmen und Haushalte erhöht“, nannte Koske auch ein hausgemachtes Problem. Die Bundesregierung ist nach dem Verfassungsgerichtsurteil zur Schuldenbremse auf einen Sparkurs eingeschwenkt. Die Krise habe zum Rückgang der Investitionen im vierten Quartal 2023 geführt und den privaten Konsum trotz gestiegener Reallöhne zurückgehalten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz konjunktureller Dauerflaute vergleichsweise robust. „Der Fachkräftemangel ist das größte Problem für viele deutsche Unternehmen“, sagte Koske. „Trotz gegenwärtig schlechter Geschäftslage halten deshalb viele Unternehmen an ihren Arbeitskräften fest.“

Um die Konjunktur wieder in Schwung zu bekommen, muss nach den Worten von OECD-Experte Robert Grundke vor allem die Finanzierung der geplanten Projekte im Klima- und Transformationsfonds über 2024 hinaus geklärt werden, um für Unternehmen und Haushalte Planungssicherheit zu schaffen. „Um die Energiewende und die Digitalisierung zu beschleunigen, müssen die Infrastrukturplanung und die lokale Verwaltungskapazität verbessert und der Verwaltungsaufwand verringert werden“, sagte Grundke. Verbindliche und einheitliche IT-Standards sollten aufgestellt, kommunen- und länderübergreifend die Harmonisierung der Verwaltungsverfahren sowie gemeinsame Software-Entwicklung gefördert werden.

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Reuters/jm

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