Der österreichische Investor René Benko hat Insolvenz als Unternehmer angemeldet. Das bestätigte das Innsbrucker Landgericht. Der Richter will in den kommenden Tagen über den Antrag entscheiden.
Der österreichische Investor René Benko hat als Unternehmer am Landesgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. Das sagte ein Sprecher des Gerichts am Donnerstag auf Anfrage den Nachrichtenagenturen dpa und Reuters. Zuvor hatten österreichische Medien über eine Privatinsolvenz von Benko berichtet.
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Der Richter werde voraussichtlich in den kommenden Tagen über den Antrag des Unternehmers entscheiden, der die Immobilien- und Handelsgruppe Signa gegründet hatte, sagte die Sprecherin. Berichte, wonach Benko sogenannte Privatinsolvenz angemeldet habe, seien nicht richtig, betonte sie.
Die österreichische Finanzprokuratur, die als Anwalt der Republik agiert, hatte im Januar einen Insolvenzantrag gegen den 46-jährigen Benko als Unternehmer gestellt. Als Grund wurden Steuerschulden von über zwei Millionen Euro genannt.
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Ein weiterer Grund seien ein noch nicht vollständig bezahlter Zuschuss, den Benko für die insolvente Holding der Signa-Gruppe angekündigt hatte.
„Forbes“ streicht Benko aus der Milliardärs-Liste
Der Tiroler Investor Benko hatte über Jahre ein Imperium mit vielen prestigeträchtigen Immobilien aufgebaut und galt lange als einer der reichsten Österreicher. Laut des US-Magazins „Forbes“ hatte Benkos Wert 2023 einen Höchststand von 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn das Wirtschaftsmagazin angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seinem Ranking.
Zu Benkos verschachteltem Firmenkonstrukt gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die ebenfalls insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Benko hatte sich in den vergangenen Monaten nie öffentlich über den Niedergang von Signa geäußert.
In Deutschland wurde er vor allem durch den Kauf der KaDeWe-Immobilien bekannt. Im vergangenen Herbst kam allerdings ans Licht, dass die von ihm gegründete Signa-Gruppe in Schieflage geraten ist. Ende November meldete zunächst die Dachgesellschaft Insolvenz an, bald darauf mehrere Tochterunternehmen. Die Schulden belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro.