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Arbeitgeber fordern Abschaffung der „Rente mit 63“

Wirtschafts- und Finanzredakteur
Ein Mann mit grauen Haaren arbeitet in einer Werkstatt mit Holz Ein Mann mit grauen Haaren arbeitet in einer Werkstatt mit Holz
Quelle: Getty Images/Kelvin Murray
Nach neuen Garantien für die Rente bis 2040 will die Bundesregierung auch mit Betrieben über Möglichkeiten sprechen, Mitarbeiter über das Renteneintrittsalter hinaus zu beschäftigen. Gewerkschaften äußern daran Kritik. Forderungen von Arbeitgebern gehen indes sogar deutlich weiter.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich gegen finanzielle Anreize für längeres Arbeiten im Alter ausgesprochen. „Wir stellen uns gegen falsche Forderungen, ältere Beschäftigte von der Steuer oder den Beiträgen zur Sozialversicherung zu befreien. Damit entzieht man nur der Sozialversicherung und den öffentlichen Haushalten Geld“, sagte Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes, gegenüber WELT AM SONNTAG. „Etliche schaffen es erst gar nicht bis zum Rentenalter, weil sie vorher schon zu krank für die Arbeit werden“, so Piel.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte zuvor bei der Vorstellung des Rentenpakets II angekündigt, mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über „flexible Übergänge“ und „materielle Anreize“ zu verhandeln, damit Menschen freiwillig länger arbeiten. Das sei wichtiger als eine Debatte über eine Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters.

Ähnlich hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geäußert, der den Vorschlag einer Auszahlung von „Arbeitslosen- und Rentenanteilen des Arbeitgebers als zusätzliches Honorar“ ins Spiel brachte.

„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung Anreize schaffen möchte, um Ältere länger in den Betrieben zu halten“, sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger.

Das reiche aber längst nicht. „Ohne einen hohen Beschäftigungsstand können wir unseren Wohlstand nicht halten und unsere Sozialsysteme finanzieren. Zuallererst muss die Bundesregierung Anreize für eine Frühverrentung, also die abschlagsfreie ‚Rente mit 63‘, abschaffen“, sagte Dulger.

Der Wirtschaftsweise Martin Werding schlägt wie Habeck eine Entlastung der Älteren bei den Sozialbeiträgen vor. „Die Arbeitgeberbeiträge zur Renten- und zur Arbeitslosenversicherung könnten entweder direkt an die erwerbstätigen Rentner ausgezahlt werden oder wahlweise für eine Erhöhung der Rentenansprüche verwandt werden“, sagte der Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum.

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Für arbeitende Rentner zahlen die Arbeitgeber heute die regulären Sozialabgaben, obwohl die Rentner nicht mehr arbeitslos werden können und ihr Rentenspruch sich nur dann erhöht, wenn sie freiwillig weiterhin in die Rentenkasse einzahlen.

Werding hält finanzielle Anreize grundsätzlich für geeignet, ältere Menschen davon abzuhalten, möglichst früh in Rente zu gehen. „Allerdings sollten wir jetzt auch keine Sonderwirtschaftszone für Ältere schaffen“, sagte er.

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