WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Regionales
  3. Hamburg
  4. A20 in Schleswig-Holstein: Urteil zum Autobahn-Weiterbau sorgt für „Licht am Ende des Tunnels“

Hamburg A20 in Schleswig-Holstein

Urteil zum Autobahn-Weiterbau sorgt für „Licht am Ende des Tunnels“

ARCHIV - Die Elbfähre «Wilhelm Krooss» der Linie Glückstadt-Wischhafen fährt am 02.03.2010 bei Glückstadt auf der Elbe. Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) macht dem Kieler Verkehrsministerium Hoffnung für die Finanzierung der A20. Die Elbquerung soll zügig angepackt werden und der Anschluss an die A7 könnte früher kommen als vorgesehen. Foto: Maurizio Gambarini dpa/lno/lni (zu dpa 1231 vom 11.09.2012) +++ dpa-Bildfunk +++ ARCHIV - Die Elbfähre «Wilhelm Krooss» der Linie Glückstadt-Wischhafen fährt am 02.03.2010 bei Glückstadt auf der Elbe. Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) macht dem Kieler Verkehrsministerium Hoffnung für die Finanzierung der A20. Die Elbquerung soll zügig angepackt werden und der Anschluss an die A7 könnte früher kommen als vorgesehen. Foto: Maurizio Gambarini dpa/lno/lni (zu dpa 1231 vom 11.09.2012) +++ dpa-Bildfunk +++
Schon seit Anfang des Jahrhunderts wird der Bau des Autobahntunnels zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen geplant. Dagegen klagte auch ein Fährbetrieb
Quelle: picture alliance / dpa
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Seit über zehn Jahren stockt der Bau der Autobahn A20 in Schleswig-Holstein. Umweltschützer und ein Fährbetrieb lehnen das Projekt ab. Jetzt gibt es eine neue Gerichtsentscheidung, die den Befürwortern Hoffnung macht.

Das Bundesverwaltungsgericht hat am Dienstag drei Klagen gegen den geplanten Bau eines neuen Elbtunnels bei Glückstadt (Kreis Steinburg) zurückgewiesen. Das betreffe sowohl die Klage des Betreibers der Elbfähre zwischen Wischhafen (Kreis Stade) und Glückstadt als auch die Einwendungen der Umweltverbände Nabu und BUND, erklärte ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums. Minister Claus Ruhe Madsen (CDU) und die Projekt-Verantwortlichen der Infrastrukturgesellschaft Deges reagierten erfreut auf die Entscheidung, die allerdings nur den schleswig-holsteinischen Teil der geplanten Elbquerung betrifft. „Der Tunnel ist das Herzstück der A20, weil er Niedersachsen mit Schleswig-Holstein verbindet und beide Länder wirtschaftlich, touristisch und kulturell noch enger verbinden wird“, sagte Madsen. Die Entscheidung des Bundesgerichts ist unanfechtbar.

Das Unternehmen FRS Elbfähre wollte mit dem Klageverfahren lediglich Schadenersatzansprüche sichern. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, da wir unsere Rechtsansprüche aufrechterhalten haben mit dieser Klage“, sagte der Geschäftsführer Unternehmens, Tim Kunstmann. „Wir mussten rechtlich alle Schritte gehen, das haben wir damit getan.“ Das Autobahnprojekt sei zwar für die Elbfähre absolut existenzgefährdend, nicht aber für die FRS-Gruppe insgesamt, die zahlreiche Fährlinien in Deutschland und anderen Ländern betreibt, darunter die Syltfähre und den Helgoland-Katamaran „Halunder Jet“.

Den ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss für den Elbtunnel hatte das Bundesverwaltungsgericht 2016 für rechtswidrig erklärt. Grund war eine fehlende Öffentlichkeitsbeteiligung zu einem wasserrechtlichen Fachbeitrag, der erst im Laufe des gerichtlichen Verfahrens erstellt worden war. Zugleich war eine Klage des damaligen Fährbetreibers abgewiesen worden. Dann erging Anfang 2023 ein Planänderungsbeschluss, gegen den erneut geklagt wurde.

Lesen Sie auch

„Mir ist kein Autobahnprojekt bekannt, das über so lange Jahre so detailliert hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit untersucht und vorbereitet worden ist“, sagte Deges-Bereichsleiterin Steffi Wulke-Eichenberg. „Wir sind froh, dass die Leipziger Richter mit ihrem Urteil anerkennen, dass die Planer der Deges ihre Hausaufgaben gemacht haben“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, Hagen Goldbeck. Die Gerichtsentscheidung bezeichnete er als „Licht am Ende des Tunnels“.

Seit mehr als zehn Jahren endet die aus Mecklenburg-Vorpommern kommende Küstenautobahn östlich von Bad Segeberg. 2013 stoppte das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau. Die Richter sahen den Fledermausschutz nicht ausreichend beachtet. Die Segeberger Kalkberghöhlen gelten als größtes Fledermaus-Überwinterungsquartier Deutschlands.

Verkehrsminister Madsen hofft, dass nun die Verfahren zu den angrenzenden A20-Abschnitten auf beiden Seiten der Elbe zügig zum Abschluss gebracht werden. Erst dann können die Bauarbeiten beginnen. Die A20 soll als sogenannte Nord-West-Umfahrung Hamburgs bis zur A26 in Niedersachsen weitergeführt werden. Bei Drochtersen im niedersächsischen Landkreis Stade ist das Autobahnkreuz Kehdingen geplant.

jlau

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema