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Stiftung Warentest findet giftige Chemikalie in fast allen Konservendosen

Nudeln in Konservendose Nudeln in Konservendose
Konservenregal im Supermarkt (Symbolbild)
Quelle: picture alliance/Norbert Schmidt/Norbert SCHMIDT
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Eintöpfe, Thunfisch, Kokosmilch, Tomaten: Fast jeder hat solche Lebensmittel-Konserven im Haus. Die Stiftung Warentest fand nun aber die gesundheitsgefährdende Chemikalie BPA in nahezu allen getesten Dosen. Zwei Produkte waren besonders belastet.

Worum geht es

Sie halten sich lange und sind schnell griffbereit: Lebensmittel in Konservendosen sind praktisch. Doch viele von ihnen haben ein Schadstoffproblem, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. Es geht um die Chemikalie Bisphenol A (BPA), die von der Beschichtung der Dosen auf ihren Inhalt übergehen kann.

58 Lebensmittel aus Konservendosen hat die Stiftung Warentest auf Bisphenol A hin untersucht – und zwar Kokosmilch, Kondensmilch, Erbsen und Möhren, Tomaten, Eintöpfe, Suppen und Thunfisch. In 51 Lebensmitteln konnten sie die Chemikalie nachweisen („test“-Ausgabe 5/2024).

Zwei Behörden, zwei unterschiedliche Richtwerte

„Belastete Produkte einmal zu essen, ist unproblematisch. Auf Dauer ist es aber ein Risiko“, fassen die Tester zusammen. Denn BPA wirkt hormonähnlich und kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

In Tierversuchen zeigten sich zudem ein erhöhtes Aufkommen von Leber- und Nierenschäden sowie Schäden am Immunsystem, schreibt „Stiftung Warentest“. Ab welchen Mengen es kritisch wird? Da gehen in der Fachwelt die Einschätzungen auseinander.

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Das zeigt sich auch an den Richtwerten, die Behörden ansetzen, um das Gesundheitsrisiko von Bisphenol-A-Gehalten in Lebensmitteln einzuordnen. Der derzeitige Richtwert des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) liegt um das Tausendfache höher als der Richtwert der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa).

Gemäß dem niedrigeren und damit strengeren Efsa-Richtwert sind alle 51 Produkte, in denen die Stiftung Warentest Bisphenol A nachweisen konnte, stark belastet. Nach dem höheren BfR-Wert sind 14 Produkte aus der Untersuchung deutlich bis stark belastet.

Allein die Kondensmilch schnitt gut ab

Verhältnismäßig hohe BPA-Gehalte entdeckte die Stiftung Warentest in Suppen und Eintöpfen. Zusätzliches Problem: Von ihnen isst man meist größere Portionen, nimmt damit bei belasteten Produkten also auch umso mehr Bisphenol A zu sich. Tomaten und Mischgemüse sind tendenziell weniger belastet, so die Warentester.

Lichtblick: In allen sechs Kondensmilch-Produkten in der Untersuchung ließ sich kein BPA finden, auch eine Dose mit Erbsen und Möhren war gänzlich unbelastet.

Doch wie gelangt die Chemikalie in die Lebensmittel? Zwar geben der Stiftung Warentest zufolge viele Hersteller an, für ihre Dosen BPA-freie Innenlacke zu verwenden beziehungsweise Innenlacke, bei denen die Chemikalie nicht absichtlich eingesetzt wird. Für die Außenseiten der Dosen kämen aber weiterhin BPA-haltige Lacke zum Einsatz. Möglich ist, dass bei der Herstellung der Dosen Spuren von der Außenseite auf die Innenseite übergehen.

So lässt sich die Chemikalie vermeiden

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Über ein Verbot von Bisphenol-A-Lebensmittelverpackungen wird derzeit auf EU-Ebene beraten. In Kassenbon-Papier etwa ist die Chemikalie bereits verboten. Bisphenol A (BPA) ist eine Industriechemikalie. Mit ihrer Hilfe werden der harte und transparente Kunststoff Poly carbonat sowie Epoxid-Kunstharze hergestellt. Sie findet sich auch in Smartphones, Aufbewahrungsboxen und Flaschen für Lebensmittel, in den Körper gelangt der Stoff aber vor allem über die Nahrung, erläutert „Stiftung Warentest“ weiter.

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Wer in Sachen Bisphenol A auf Nummer sicher gehen will, ersetzt Konserven durch Produkte in Gläsern oder Verbundkartons oder steigt auf Tiefkühlware um, rät die Stiftung Warentest. Bei diesen Verpackungen droht laut BfR kein Übergang von Bisphenol A in Lebensmittel.

dpa/krott

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