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Wirtschaft Weinbau

Weltweite schlechteste Weinernte seit 62 Jahren, nur ein Land mit Zuwachs

Wegen frostiger Nächte – Weinbauverband befürchtet massive Ernteausfälle

Der Deutsche Weinbauverband befürchtet massive Ernteausfälle wegen der zuletzt frostigen Nächte. In vielen Weinanbauregionen sind die Schäden bereits groß. Schon im letzten Jahr setzten extreme Wetterverhältnisse dem weltweiten Weinbau zu. Die Weinproduktion ging um zehn Prozent zurück.

Quelle: WELT TV

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Seit 1961 war die Weinernte nicht so schlecht wie 2023. In Italien und Australien ging die Produktion um mehr als 20 Prozent zurück. Die Weinbau-Experten verweisen auf Wetterextreme – die derzeit auch in Deutschland den Winzern Sorge bereiten.

Die weltweite Weinproduktion ist im vergangenen Jahr um zehn Prozent zurückgegangen. „Extreme Umweltverhältnisse“ wie Dürren, Brände und andere klimabezogene Probleme seien hauptsächlich für den größten Rückgang der letzten sechs Jahrzehnte verantwortlich, erklärte die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) am Donnerstag.

Demnach war es die weltweit schlechteste Weinernte seit 1961 und sogar noch schlechter als erste Schätzungen im November hatten vermuten lassen.

Am schlimmsten waren demnach Italien und Australien betroffen, wo die Produktion um 23, beziehungsweise 26 Prozent fiel. Spanien verlor mehr als fünf Prozent seiner Produktion, Chile und Südafrika mehr als zehn Prozent. In Frankreich entwickelte sich die Weinproduktion entgegen dem Trend positiv und wuchs um vier Prozent. Aufgrund des großen Produktionsrückgangs in Italien war Frankreich im letzten Jahr mit Abstand der weltweit größte Weinproduzent.

In Deutschland ging die Weinproduktion um 3,8 Prozent von 8,9 Millionen Hektolitern auf 8,6 Millionen Hektoliter zurück. Schätzungen der OIV im November waren noch von einem leichten Anstieg der Produktion hierzulande ausgegangen. Deutschland steht damit auf Platz neun der weltweit größten Weinproduzenten, hinter Argentinien und vor Portugal.

Insgesamt wurden laut OIV weltweit 237,3 Millionen Hektoliter Wein produziert. 2022 waren es noch 262,6 Millionen Hektoliter gewesen.

Die in Frankreich ansässige OIV, der fast 50 Wein produzierende Mitgliedsländer angehören, teilte zudem mit, dass 2023 drei Prozent weniger Wein als im Vorjahr getrunken worden seien. Das liegt zum einen an der Inflation und zum anderen an einem abnehmenden Konsum in China. Am meisten Wein pro Kopf wird nach wie vor in Portugal, Frankreich und Italien getrunken.

Sachsens Agrarminister Günther besucht Weingut
Weinreben mit Frostschäden an diesem Donnerstag in Radebeul, Sachsen
Quelle: dpa/Daniel Schäfer

OIV-Generaldirektor John Bark verwies auf „Dürre, extreme Hitze und Brände sowie starke Regenfälle, die Überschwemmungen und Pilzkrankheiten in den wichtigsten Weinbaugebieten der nördlichen und südlichen Hemisphäre verursachten“. Zwar seien Klimaprobleme nicht allein verantwortlich für den drastischen Rückgang, der Klimawandel sei aber „die wichtigste Herausforderung“ für die Branche, erklärte Barker. Die Weinrebe sei „stark vom Klimawandel betroffen“.

In Deutschland wird derzeit nach den frostigen Nächten eine verminderter ertrag für 2024 erwartet. „Die Frostereignisse zum jetzigen Zeitpunkt sind deshalb so verheerend, weil nach den letzten Hitzerekord-Monaten die Vegetation schon deutlich fortgeschritten ist“, sagte Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverband (DWV) der „Funke-Mediengruppe“. „Die jungen, fruchtbaren Triebe erfrieren jetzt, und nachwachsende sind gegebenenfalls nicht fruchtbar.“

In einigen Regionen wird von extremen Schäden berichtet.

AFP/dpa/krei

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